Workshops & Buch-Tipps
An dieser Stelle haben wir gemeinsam mit Verbündeten aus der Freien Szene Workshop- und Lektüre-Empfehlungen sowie Kontakte zusammengetragen, welche Betroffenen Hilfestellungen leisten und Institutionen bei der rassismuskritischen und diversitätsorientierten Organisationsentwicklung unterstützen sollen.
Wir freuen uns über weitere Anregungen!
Empowerment für Betroffene von Rassismus und weiteren Diskriminierungsformen
In Empowerment-Workshops wird - im Sinne von Selbstwirksam-keit, Selbstbestimmung und Selbstbemächtigung - Betroffenen die Möglichkeit gegeben, sich in einem geschützteren Raum (Safer Space) über erlebte Rassismen und Mehrfachdiskriminierungen auszutauschen. Individuelle Strategien und das Wissen über die Bekämpfung von Rassismus können hier reflektiert und erweitert werden. Ziel ist es, gestärkt als aktiv Handelnde aus dem Workshop herauszukommen. Anhand von bildungspolitischen und pädago-gischen Konzepten geht es in den Workshops um Selbstwahr-nehmung, Sensibilisierung, Bewusstmachung, Begegnung, Aus-tausch und Stärkung. Dies geschieht aus einer ressourcen- und prozessorientierten Perspektive.
Expert:innen für diesen Bereich:
- Sebastian Fleary | Bildungswerkstatt Migration (s.fleary[at]bildungswerkstatt-migration.de)
- Phoenix e.V. | Anti-Rassismus- und Empowerment-Trainings
- Golschan Ahmad Haschemi | Kulturwissenschaftlerin, Performerin und Referentin für antisemitismus- und rassismuskritische Kunst, Kultur und Bildungspolitik
- KARFI - Das Schwarze Bildungskollektiv (karfi[at]live.de)
- Verena Meyer | Trainerin, Beraterin und Multiplikatorin für Empowerment, rassismuskritische, intersektionale Bildung & Traumapädagogin (verenameyer[at]hotmail.com)
- Toan Quoc Nguyen | Bildungswerkstatt Migration
(t.nguyen[at]bildungswerkstatt-migration.de)
- Pasquale Virginie Rotter
Bildungswerkstatt Migration | Empowering Diversity
(pasquale.rotter@bildungswerkstatt-migration.de)
- Bahareh Sharifi | Diversity Arts Culture
(sharifi[at]diversity-arts-culture.berlin)
Maßnahmen für Institutionen
- Diversitätssensible und rassismuskritische Praxisreflexion
- Diversity- und (Anti)Diskriminierungstrainings
- rassismuskritische und diversitätsorientierte Organisationsentwicklung und Organisationsberatung, um die eigenen Strukturen und Arbeitsabläufe in Hinblick auf diskriminierende Strukturen und den Umgang mit Diversität zu reflektieren und zu verändern
- Supervision mit Fokus auf die institutionellen und gesellschaftlichen Strukturen und Kontexte, welche Arbeit & Arbeitsplatz prägen
Anlaufstellen zum Thema Kultur und Antirassismus:
- Diversity Arts Culture | Berliner Konzeptions- und Beratungsstelle für Diversitätsentwicklung
- fairstage | Berliner Modellprojekt
- Golschan Ahmad Haschemi | Kulturwissenschaftlerin, Performerin und Referentin für antisemitismus- und rassismuskritische Kunst, Kultur und Bildungspolitik
- Braynstorm (Michelle Bray) | Workshops, Beratung und Coaching im Bereich Diversität & Awareness
Critical Whiteness für Institutionen
Trainings, Workshops und Seminare zu:
- Reflexion der eigenen Positionierung
- Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und bisherigen Einstellungen sowie dem eigenen Handeln im gesellschaft-lichen Kontext
- Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Handelns
- Sichtbarmachung und Besprechung von Gruppendynamiken, u.a. im Berufsleben
- Auseinandersetzung mit dem Zusammenwirken verschiedener Machtverhältnisse
- Entwicklung neuer Sichtweisen und nachhaltiger Handlungs-strategien
Expert:innen für diesen Bereich:
- Nenad Čupić | Diversitätsorientierte Team-, Personal- und Organisationsentwicklung, Beratung, Coaching, Workshops für den Kunst- und Kulturbereich
- Banafshe Hourmazdi | Beratung und Workshops für den Kunst- und Kulturbereich
- KARFI - Das Schwarze Bildungskollektiv (karfi@live.de)
- Tobias Linnemann | Bildungswerkstatt Migration (t.linnemann[at]bildungswerkstatt-migration.de)
- Pasquale Virginie Rotter
Bildungswerkstatt Migration | Empowering Diversity
(pasquale.rotter[at]bildungswerkstatt-migration.de)
- Phoenix e.V. | Anti-Rassismus- und Empowerment-Trainings
- Kim Annakathrin Ronacher | Training, Coaching, Supervision
Beratung
Betroffene von Diskriminierung brauchen im Beratungsgespräch mit der Institution Mediator:innen, die aus diskriminierungs-, rassismus- und machtkritischer Perspektive vermitteln und unterstützen. Nach diesem Prinzip der Parteilichkeit gibt es für Betroffene innerhalb der Beratung die Möglichkeit offen und vertraulich aus eigener Sichtweise über die erlebte Diskriminier-ungserfahrung zu sprechen.
Dies beinhaltet:
- Klärung, was genau die betroffene Person erreichen möchte und welche Unterstützung sie dabei benötigt
- Möglichkeiten und Maßnahmen aufzeigen, um gegen die Diskriminierung vorzugehen (rechtliche und- emotionale Unterstützung)
- Gemeinsames herausfinden, welche Handlungsform und Strategie im Sinne der Betroffenen gewünscht sind und durchgeführt werden sollen
Expert:innen für diesen Bereich:
- Sandrine Micossé-Aikins | Diversity Arts Culture
(micosse-aikins@diversity-arts-culture.berlin)
- Fatima Çalışkan | Künstlerin, Kuratorin, Beraterin
(mail@fatimacaliskan.de)
- Golschan Ahmad Haschemi | Kulturwissenschaftlerin, Performerin und Referentin für antisemitismus- und rassismuskritische Kunst, Kultur und Bildungspolitik
- KARFI - Das Schwarze Bildungskollektiv (karfi@live.de)
- Verena Meyer | Trainerin, Beraterin und Multiplikatorin für Empowerment, rassismuskritische, intersektionale Bildung & Traumapädagogin (verenameyer@hotmail.com)
- Phoenix e.V. | Anti-Rassismus- und Empowerment-Trainings
- Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des Türkischen Bundes | Beratung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
- Nenad Čupić | Trainings für Menschen mit und ohne Rassismuserfahrungen
Mediation
Mediationen werden von qualifizierten und professionell ausge-bildeten Mediator:innen durchgeführt. Das Ziel einer Mediation ist i.d.R. eine Aussprache und eine lösungsorientierte Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien. Da es bei Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung um Konflikte mit ungleichen (strukturellen) Machtverhältnissen geht und nicht um neutrale Positionen und Konflikte auf "Augenhöhe", ist dies bei der Form der Mediation zu berücksichtigen: Sollten sich Betroffene für eine Mediation zwischen sich und einer Institution entscheiden, soll auch diese im Sinne der Betroffenen durchgeführt werden. Auch hier gilt der Grundsatz der Parteilichkeit, da es um Machtun-gleichheit geht. Im Falle von rassistischer Diskriminierung geht es bei der Position von Mediator:in entsprechend nicht um eine neutrale oder unabhängige Dritte Person.
Die Mediation sollte basieren auf:
- Vertraulichkeit
- Struktur
- Offenheit
- Freiwilligkeit
- Eigenverantwortlich der Involvierten
- Interesse an einer konstruktiven Konfliktbearbeitung
- Interesse an der Erarbeitung eigener Lösungen im Rahmen der Mediation
Expert:innen für diesen Bereich:
- Leah Carola Czollek | Leitung des Instituts Institut Social Justice und Diversity (institut-social-justice.org) und Mediatorin (lc_czollek@yahoo.de)
- Tsepo Bollwinkel | Autor, Trainer und Mediator (empowerment@tsepobollwinkel.com)
Coaching allgemein
Hier ein paar Hinweise für allgemeine Beratungsangebote von Personen, die im Kulturbereich und im sepziellen Künstler*innen beraten
Expert:innen für diesen Bereich:
- Barbara Droubay | Life artists
- Rivca Rubin | Individuelle und organisatorische Beratung
- Andrea Rohrberg | Schwerpunkt Darstellende Kunst | synexa
Kriterienkatalog Diversity Arts Culture
Ein übersichtlicher Leitfaden und sehr guter Einstieg in das Thema ist zudem der Kriterienkatalog für diskriminierungskritische Fortbildungen in Kulturinstitutionen von Diversity Arts Culture, dem Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung. Der Katalog kann auf deren Homepage eingesehen oder hier als PDF heruntergeladen werden:
Buch-Tipps
Empfehlungen für den Einstieg
- exit RACISM: rassismuskritisch denken lernen (2019, Tupoka Ogette)
- Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche (2019, Reni Eddo-Lodge)
- White Fragility: Why It's So Hard for White People to Talk About Racism (2018, Robin DiAngelo)
Zum Hören
- Afropod - Kompromisslos Schwarz Zwei Aktivist*innen aus Bremen möchten mit ihrem Podcast Schwarze Menschen politisieren und neue Aktionsformen entwickeln.
Critical Whiteness
- Kritisches Weißsein ist eine Überlebensstrategie (2013, Interview mit Peggy Piesche in an.schläge)
- Critical Whiteness im Kontext Mädchen*arbeit (2017, Kim Annakathrin Ronacher in BAG mädchenpolitik)
- »Rassismus und Weißsein, das spielt bei uns keine Rolle«!? Critical Whiteness-Perspektiven auf Kulturelle Bildung (2016, Tobias Linnemann und Kim Annakathrin Ronacher in: Geflüchtete und Kulturelle Bildung)
- Weißsein in Deutschland. Zur Unsichtbarkeit einer herrschenden Normalität (2001, Ursula Wachendorfer in: AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland)